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Themenbereich Grünland

Grünland ist in Niedersachsen mit ca. 700.000 ha eine der wichtigsten Landnutzungsformen. Es dient in erster Linie der Produktion von Futter und damit der Erzeugung von Milch und Fleisch. Daneben ist auch die Produktion von Energie (Biogas) von Bedeutung. Grünland trägt aber zudem zum Schutz von Klima, Boden und Grundwasser bei, ist ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere und prägt das Landschaftsbild wesentlich.

Bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von 80 dt Trockenmasse mit drei Schnitten pro Jahr und einem Proteingehalt von 15% (auf Trockenmasse bezogen), kann auf Grünland eine Rohproteinmenge von über 820.000 t erzeugt werden.Die Tierhaltung auf Grünland spielt vor allem beim Milchvieh eine große Rolle. Niedersachsen und Bayern stellen knapp die Hälfte des gesamten deutschen Milchkuhbestands. Daher erfährt die Beweidung von Grünland in Niedersachsen eine extrem hohe Bedeutung. Obwohl die Weidehaltung unter Tierwohlaspekten sehr positiv zu bewerten ist, ergeben sich in Bezug auf die nachhaltige Nutzung etliche Fragestellungen, unter anderem wegen der Methan-Produktion durch die Wiederkäuer. Aber auch Verluste an Biodiversität werden in Verbindung mit der landwirtschaftlichen Nutzung von Grünland gesehen.

Alternativen zu der intensiven Form der Grünlandbewirtschaftung zur Gewinnung von tierischen Eiweißen und Fetten, so wie sie heute in weiten Teilen der niedersächsischen Milchregionen betrieben wird, sind daher aus ökologischer Sicht von besonderem Interesse. Auch die direkte Gewinnung von konzentriertem Eiweiß aus grüner Biomasse, mit dem Zweck des Einsatzes in der Tiermast, ist schon beschrieben worden. Die direkte Verwendung des extrahierten Proteins in der Humanernährung ist in Teilaspekten ebenfalls schon untersucht worden, jedoch liegen gegenwärtig keine Studien vor, die eine weitergehende Bewertung des Potentials dieser Eiweißquelle mit Blick auf Ökonomie und Ökologie zulassen.Da jedoch die Erschließung des Grünlandeiweißes durch technische Verfahren, ohne die Umwandlung durch Wiederkäuer, deutlich höhere Ausbeuten liefert, ist vor dem Hintergrund möglicher zukünftiger CO₂-Bepreisungen in der Landwirtschaft die Integration dieser neuartigen Eiweißquelle in die Gesamtbewertungen von Flächennutzungen mit einzubeziehen.

Bis zu einer möglichen kommerziellen Nutzung von direkt gewonnenem Eiweiß aus grüner Biomasse besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Neben der Entwicklung geeigneter technischer Systeme und der Ermittlung der Verfahrenskosten ist insbesondere die technologische Funktionalität des Proteins sowie die Eignung als Lebensmittel (Novel Food) zu klären.

Unsere Teilprojekte

Entwicklung eines Extraktions- und Funktionalisierungsprozesses zur Nutzung von Eiweiß aus grüner Biomasse in der menschlichen Ernährung

…nächstes Projekt in Arbeit

…nächstes Projekt in Arbeit